Montag, 18. November 2013

Lieblingsgedicht

Allerseelen

Wie der Wind an eurem Kleide reißt
Daß er die roten Blätter entführ.
Wie ihr frierend duldet die Ungebühr.
Kahl seid ihr bald, und bald verwaist.

Ein Lichtlein in euer Laub sich schmiegt.
Eins erst. Bald sind es ihrer viel.
Flackert hin, flackert her. Der Winde Spiel,
Wie der Sterbenden geifernder Atem fliegt.

O du Toter, nun grüßen sie dich
Zum letzten Mal. Bald hinab
Mußt du nun wieder in Winters Grab.
Warte noch, bleib, bis der Tag verwich.

Streife du noch in Novemberluft.
Wenn Schnee erst fällt, deckt er zu
Deinen Schlaf zu bitterer Winterrute.
Winters Stürme gehen dann über die Gruft.

Hinter den Bäumen steht ihr.
Ihr wärmt eure Hände.
Rot fällt der Schein auf die weiße Lende.
Bald gehn wir nun. Und einsam bleibt ihr.

Warum lächelt ihr? Euer Lächeln gleicht
Einem Rätsel voll Bosheit und Dunkelheit,
Wie wenn am Mittag in trüber Zeit
Der Wind über Teiche im Moore streicht.

Wie ein Kind an die Ohren sich schlägt,
Den Schall wiederholend, so tönt euer Laut,
Wie das Sausen, wenn dunkel der Abend graut
Und der Wind die zitternden Halme regt.

Ihr, die ihr nun aus Hierseins Schlafe erweckt,
Die ihr nun eins seid mit Busch und Gras,
Die den Tieren ihr gleicht, und dem, der genas
Vom Lebenswahn, in Irrsinns-Stuben versteckt,

Ihr, sagt mir eins, warum schleicht ihr euch her.
Ist es nicht besser, tot sein? Was steigt ihr herauf?
Drängt an die Betten der Schläfer zuhauf,
Mit Gerippen füllend der Träume Meer?

Ach, es muß einsam sein in des Todes Haus.
Wenn die Erde friert bis zum Grunde hart.
Und da kommt ihr nun, hohläugig starrt
Ihr nach uns. Ihr unser, wir euer Graus.
Georg Heym

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Kleines Liebesgeständnis

Diese kleine Liebesgeständnis ist auf der recht stürmischen Autofahrt von Waldbröl nach Hause entstanden. Es ist sehr klischeebehaftet und ähnelt den meisten Liebesgedichten, ich will es euch dennoch nicht vorenthalten und wünsche euch viel Spaß damit.




Tag für Tag wache ich auf,
Bin erfüllt und lebensfroh,
Und das Glück nimmt seinen Lauf,
das ist bei mir öfters so.

Obwohl ich Kaffee nicht mag,
Was mir schwer zu denken gibt,
Freu ich mich auf jeden Tag,
Ich glaub, das nennt man verliebt.

Ich schau mich im Spiegel an,
Seh ein strahlendes Gesicht,
irgendwer hat Schuld daran,
Denn oft sieht man sowas nicht.

Denn ein Lächeln nur von dir,
Kann mir einen Tag versüßen,
Es stillt meine Liebesgier,
Drum liege ich dir zu Füßen.

 Dein Parfüm benebelt mich
Und dein Blick schmelzt mich dahin.
Ich denke nur noch an dich.
Du gibst meinem Leben Sinn.

Ab jetzt will ich jeden Tag
Seit an Seit mit dir bestreiten
Und was auch noch kommen mag,
Unsre Liebe wird uns leiten.

Ich bin immer für dich da,
Nur um dich sorge ich mich,
Ich gehör dir ganz und gar,
Meine Fee, ich liebe dich!




30.12.2011 - 00:41

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Was ist Liebe?

Aus gegebenem Anlass folgt direkt ein zweites Dezember-Gedicht. Dieses Gedicht ist meiner Freundin Natalie gewidmet. Aufgrund der Uhrzeit bitte ich Rechtschreib- und Reimfehler zu verzeihen. ;)


Was ist Liebe?

Was ist Liebe eigentlich?
Wo sie ist, da bringt sie Streit,
Quälerisch zerstört sie Welten.
Sie bereitet allen Leid,
Die sich diese Frage stellten.
So verletzt sie jetzt auch mich.

Lange hab ich mich verlassen,
Auf der Liebe starkes Band
Das verliebte allzeit bindet,
Bis es mit der Zeit verschwand.
Wenn man es nicht wiederfindet,
Wird aus lieben plötzlich hassen

Unser war ich mir so sicher,
Hab mich für dich hingegeben.
Wir wollten die Welt verändern
Und so viel zu zweit erleben
Urlaub in so vielen Ländern
Planten wir mit viel Gekicher

Doch die Wende folgte ohne
Dass ich überhaupt bemerkte
Wie sich plötzlich bei dir der
Seltsame Verdacht verstärkte
Ich sei nur noch irgendwer
Für den es sich wohl nicht lohne,

Die eigenen Interessen
Auch einmal zurückzustecken,
Sich ausgiebig Müh‘ zu geben,
Mal das eigne Blut zu lecken,
Für die Liebe nur zu leben
Und sich selber zu vergessen.

Denn das mag anstrengend klingen
Und es ist wirklich nicht leicht
Nicht nur an sich selbst zu denken
Und selbst wenn es einem reicht,
Trotzdem Liebe noch zu schenken,
Täglich sich das abzuzwingen.

Und doch lohnt’s sich jederzeit,
Die Torturen durchzumachen,
Die die Liebe mit sich bringt,
Um am Morgen aufzuwachen
Und zu hören wie es klingt,
Wenn das Herz vor Glücke schreit!

Dein lächeln alleinig reicht,
Um glückselig zu machen,
Freudestrahlend bin ich, höre
Ich dich auch nur einmal lachen,
So, dass ich aufrichtig schwöre,
Dass dir nur ein Engel gleicht!

Für dich würd ich alles tun,
Brücken bauen, Lieder singen,
Opern würd ich komponieren,
Frieden nach Kambodscha bringen,
Dir dein Leibgericht servieren
Und das, ohne je zu ruh‘n

Denn die Liebe ist das tollste
Das ein Mensch empfinden kann.
Ist sie auch mit Schmerz verbunden,
Streng ich mich doch immer an!
Denn die Zeit heilt alle Wunden
Und du bist die Wundervollste!

Darum schrei ich in den Wind,
Dass ich dich für immer liebe,
Und ich immer kämpfen werde,
Immer folg ich meinem Triebe
Denn dann weiß die ganze Erde,
Dass wir beide glücklich sind!


29.12.11 02:06

Dienstag, 27. Dezember 2011

Die Sonne

Da ich so lange nichts mehr gepostet habe, dachte ich es wird Zeit noch etwas zu veröffentlichen, bevor das Jahr ohne Gedicht endet. Dieses Gedicht ist zwar zeitlich sehr unpassend und auch schon etwas älter, gehört jedoch trotzdem zu meinen Lieblingen. Ich habe es am 30. Oktober 2009 während einer Deutsch Klausur geschrieben, nachdem ich mit der eigentlichen Klausur fertig war und den Raum nicht verlassen durfte. Es ist eins der ersten Gedichte die ich je geschrieben habe, die aus mehr als einer Strophe bestehen, wenn nicht sogar das erste. Viel Spaß damit und Frohe Weihnachten nachträglich! ;)

Die Sonne

Sonne, steht am Himmel, Strahlen
Die der Erde erhellen,
Gibt der Lichtung Licht, der Kahlen.
Sonnenstrahlen, warme Wellen.

Wie sie Mutter Erd' erhitzet,
Gibt den Blumen ihre Kraft,
So des Menschen Aug' sie triezet.
In ihr glüht die Leidenschaft!

Sonne du galaktisch' Feuer!
Zentrum einer Galaxie.
Ohne dich wird nie ein neuer
Tag beginnen. Niemals. Nie.

Mutter Erde, unterworfen
Deinem feurig' Funken Sprühen!
Menschenkinder, könnt nur hoffen,
Dass die Flammen nicht verglühen!

Nur des Nachts, wenn deine Schergen,
Sternelein, am Himmel stehen
Und wir hinter unsren Bergen
Rotes Licht verschwinden sehen,

Dann ergreift uns bittre Kält',
Dunkelheit kriecht übers Land,
Doch selbst dann bestrahlt die Welt,
Dein Spiegelbild im Erdtrabant.

Eines Nachts wirst du erlöschen,
sterben wird die Feuerbrunst,
Du wirst unsre Spur verwischen.
Wir leben in deiner Gunst.





Sonntag, 25. September 2011

Der Mond


Das folgende Gedicht habe ich mir auf dem Nachhauseweg von meiner Freundin ausgedacht. Es ist mein erstes deutschsprachiges 'Liebesgedicht' und basiert auf einer wahren Begebenheit, die mir, unmittelbar bevor mir die Gedanken zu dem Gedicht kamen, widerfahren ist.


Der Mond

Der Mond, er steht am Himmel, klar,
Auch diese Nacht so wunderbar.
Er strahlt im dunkeln elegant
Und wirkt so groß, der Erdtrabant!

So europid sein, helles Licht,
Dass selbst durch dickste Wolken bricht!
Es färbet mein Gesicht so blass
und nimmt hinweg die Wut, den Hass

Der Mond, er scheint heut nur für dich,
Er gibt sein bestes, sicherlich,
Dort oben wo er jede Nacht
Über uns kleine Menschen wacht!

Die beiden waren so verplant,
Wollten genießen ungeahnt,
So wurden sie einfach gestört,
Von Vaters Ankunft! Unerhört!

Zu hören war ein Laut, ein Schloss,
Durch Mark und Bein sie plötzlich schoss,
Die Angst die Eltern beiderlei,
Sie kämen doch so früh vorbei?

Sie wares nicht! Der erste Schreck,
Er schwindet, und dann ist er weg.
Zärtlich umarmt und noch ein Kuss,
Weil man sich doch nicht grämen muss,

Doch dann, oh weh, erneut ein Klick
Entsetzen steht in ihrem Blick
Sie sinds‘, die Eltern, sind daheim!
So gehen‘ sie ihnen auf den Leim!

Sie springen auf, bekleiden sich,
Sobald der erste schrecken wich.
Verschlossen war die Zimmertür!
Sie hat ein prächtiges Gespür!

"Er geht schon", rief sie in den Flur!
Sie hinterließen keine Spur!
Die Schuhe noch, dann war er fort,
Ein letzter Kuss, ein Abschiedswort.

Mit einem Lächeln im Gesicht
Und angestrahlt vom fahlen Licht,
Schritt er des Nachts den Weg entlang.
Ihm war nicht mal ein bisschen bang!

Mit den Gedanken noch bei ihr,
und doch schon fast vor seiner Tür,
Geleitet durch des Mondes Gunst.
Der Mond, heut scheint er nur für uns

(27.10.2010 auf dem Weg nach Hause)


Mit den Gedanken an einen schönen großen Mond, wünsche ich all meinen Lesern eine gute Nacht ;)